Unbedachte Worte

Category : Kommunikation
Date : 26. Januar 2022

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Unbedachte Worte – Achtsame Wortwahl

Übe doch im Neutralen Beobachter … um die Ursachen hinter Symptomatiken zu sehen

Gerade jetzt können Worte sehr verletzen, täuschen und das kollektive Trauma weiter verschärfen, in das wir immer tiefer hineingezogen werden.

Täglich aufs Neue kann ich nur noch den Kopf schütteln über das, was Menschen – auch in öffentlichen Ämtern – so von sich geben. Offensichtlich ist inzwischen jedes Tabu gefallen. Menschen werden etwa über Worte zur Gefahr für die Gesellschaft gemacht, nur weil sie körperbewusst, ganzheitlich und selbstbestimmt leben möchten … eigentlich ein Sinn und Zwecks unseres MenschSeins.

Gerade eben wird damit begonnen, das Wort „Ethik“ mit den in aktuellen Schlamassel hineinzuziehen, wie es auch – um drei Beispiele zu nennen – mit „Immunisierung“, „Achtsamkeit“ oder „Gesundheit“ passiert ist. Diese Worte verlieren ihren ursprünglichen Wert, werden missbräuchlich verwendet, bis sie vollkommen missverstanden wieder in unseren Wortschatz Einzug halten.

Worte sind im Grunde pure Magie, doch Worte haben auch Macht, missbräuchlich verwendet schüren sie Emotionen wie Neid und Angst … und sie prasseln permanent auf uns ein, jeden Tag aufs Neue:

Menschen geraten aufgrund der mit Worten unsicher gemachten Situation in immer tiefere Depressionen, werden antriebsloser und phlegmatischer … lassen inzwischen alles mit sich machen, „nur um ihre Ruhe zu haben“
Kinder blicken in eine mit Worten unsicher gemachte Zukunft, wachsen in diese hinein und es wird ihnen ein immer eindimensionaleres Wertsystem von z.B. „Gut/Böse“, „Gesund/Krank“ aufgezwungen, das sie mit unserer naturgemäß mehrdimensionalen Welt zunehmend inkompatibel macht.

Wir werden „lebensvergessen“, wie es der österreichische Vordenker und Schauspieler Roland Düringer in einem Interview vor kurzem so treffend ausdrückte.

Die Auswirkungen sind bereits zu spüren und werden schlichtweg dramatisch sein.

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Was kann man nun tun?

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Was kann man tun – abseits der Reaktion auf Symptomatiken – als unmittelbare Aktion auf der Suche nach den tatsächlichen Ursachen?

Ich möchte als eine unmittelbare Massnahme „Mehr Achtsamkeit in der Wahl unserer Worte“ vorstellen und diese können wir nur an einem möglichst neutralen und wertfreien Ort (wieder)finden, unabgelenkt, unbeiinflußt … direkt an unserem persönlichen Nullpunkt, dem Punkt an dem alles sein darf und nicht sein muss.

Diesen Ort, der sich in uns selbst befindet, können wir über Meditation erreichen, z.B. mit der Technik des „Neutralen Beobachters“ in Verbindung mit z.B. Atemtechniken.

Wir können – verbunden mit allen Sinnen – uns an diesem Nullpunkt selbst dabei beobachten, was wir tun und wir können „mit anderen/neutralen Ohren“ dem lauschen, was wir so von uns geben und auch die Wirkung auf unsere Umwelt …

… nur uns selbst, wirst du vielleicht fragen? Ja, es ist natürlich durchaus richtig und wichtig, bewusst zu hören, was andere sagen und auch darauf hinzuweisen, wenn dies in unserem Empfinden unachtsam ist … doch Veränderung beginnt nur in UNS SELBST und bei dem was wir von uns geben … an Energie oder eben an Worten.

Ziel der Massnahme ist zuerst die Bewusstheit, was Worte bewirken können und sich dann in weiterer Folge ob dieser Erfahrung darin zu üben, Worte in aller Klarheit und Achtsamkeit zu wählen, wieder direkt am Nullpunkt – auf Basis einer einfachen Formel: „Weniger ist Mehr“. Wisse dazu: etwa 80% der Worte, die wir zurzeit im Durchschnitt von uns geben, brauchen wir nicht, um zu kommunizieren bzw. um dem wahren Sinn und Zweck von Worten zu entsprechen.

Ich bitte um Verständnis, daß ich die entsprechenden Übungen – sowohl um an den Nullpunkt zu gelangen, als auch um sich in der achtsamen Wortwahl zu üben – an dieser Stelle nicht beschreiben werde. Sie sind für das geschriebene Wort einfach zu ausführlich und orientieren sich an der Individualität des/der Meditierenden … bedingen damit auch individuelle, persönliche Worte, wenn man diese Technik erklärt. Hier eine „Standardbeschreibung“ zu geben, wäre schlicht und einfach unachtsam.

Bist du in Folge am Thema interessiert, freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme und wir finden gemeinsam einen Weg an deinen persönlichen Nullpunkt: wolfgang@lebensquellen.net

Es beginnt in uns!

Wolfgang Lugmayr ist Dipl. Meditations- und Achtsamkeitslehrer, Impulsgeber … an der Lebens- und Schreibquelle

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