Auf dünnes Eis gestossen

… die digitale Welt in Zeiten der DSGVO

Am aktuellen Beispiel der verordnungs-gebenden EU-Kommission sieht man, wie dünn das Eis ist, auf dem wir ALLE (Unternehmer) bewusst oder weniger bewusst wandeln!

Was ist passiert?

Die EU-Kommission selbst hat durch unsachgemäße Nutzung des Software-Paketes „Michrosoft Office 365“ und der Nutzung der damit verbundenen Cloud-Lösung gegen ihre eigenen Datenschutzregeln verstoßen, u.a. durch mangelnden Schutz vor Transfers sensibler Daten ins EU-Ausland. Sie hat nun bis 9. Dezember 2024 Zeit, die Probleme zu beheben.

Ich möchte hier aber gar nicht mit Steinen auf das dünne Eis werfen, denn es ist aufgrund der allgemeinen Situation rund um den Datenschutz in der EU oft gar nicht so leicht, Verstöße zu erkennen. Wer denkt denn schon daran (außer die vom Thema gebeutelte Experten), daß schon ein Excel, in dem z.B. in der Autoindustrie – so ein aktuelles Beispiel – Namen und Fahrgerstellnummern von Autos unverschlüsselt in einer Daten-Cloud abgelegt sind, mit großer Wahrscheinlichkeit einen solchen Verstoß bedeutet (und sogar bei Daten-Clouds, die sich vollständig in der EU wähnen, braucht es aufgrund der Intransparenz des Internets erst einmal den Nachweis dafür).

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Trotzdem sei gleich einmal die Frage erlaubt, warum gerade die EU-Kommission mit solchen Produkten arbeitet, bei den klar ist, daß ein 100%iger Datenschutz niemals gewährleistet sein wird. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit sollten dies überdeutlich zeigen.

Es gilt sehr achtsam zu sein, in diesem Umfeld, bewusst zu handeln … zuerst zu denken und dann zu klicken, wie es so schön heisst (und dazwischen nicht auf das langsame Atmen zu vergessen, denn die Wahrheit steckt immer zwischen den Atemzügen).

Ich stelle gerne drei Tipps zum achtsamen Umgang mit digitalen Welten an das Ende dieses Artikels, die ich immer wieder gerne zur Verfügung stelle … damit hast du deinen Beitrag geleistet, mehr kannst du nicht tun … und ich wiederhole sie gerne immer wieder (diesmal zum Teil angepasst an das Eis-Bild):

0. Vorab – Mach dir bewusst: Sobald du das dünne Eis betrittst, d.h. sobald du zum ersten Mal in digitalen Welten wandelst, gibt es kein Zurück mehr. Deine Daten sind online und zwar mehr davon als du denkst (schon DIE kannst du gar nicht mehr löschen, weil du nichts davon weißt)! Dafür hat schon das Gerät gesorgt, über das du dich erstmals verbunden hast … und das viele (und kaum sichtbare angeführte) Kleingedruckte wirst du vor dem verbindenden Klicken wahrscheinlich nicht (vollständig) gelesen haben! Das Löschen ist sowieso eine hehre Aufgabe für sich in digitalen Welten.

1. Welche Daten sind betroffen? Es sind Daten, die „Dritte Personen“ betreffen und es braucht immer zwei Kriterien, damit eine Nachweisbarkeit möglich ist.

Beispiel:

„Max Musterman“ – nicht betroffen
„Max Mustermann, Telefon: +123 456 789“ – betroffen

… es sind in Folge Vorkehrungen zu treffen, EGAL in welchem Programm die Daten abgelegt sind!

2. Wenn du in einer Cloud arbeitest: Stelle sicher, daß diese sich als 100% DSGVO-konform darstellt und du die vertragliche Garantie dazu hast (Thema Haftung). Das ist schon einige Euro im Monat wert. Zumindest solltest du aber die sensiblen Daten in der Cloud und auf deinem Rechner (wenn es eine Synchronisierungs-Fuktion gibt) nach neuesten Standards VERSCHLÜSSELN. Dann hast du auch bei Google und MS OneDrive – ansonsten NICHT 100% DSGVO-konform dein Möglichstes getan.

Ah ja – noch ein kleiner Tipp dazu: je lästiger die Anmeldeprozedur bei Vertragsabschluß mit einer Cloudlösung scheint, je mehr Vertragswertk zum Datenschutz zu unterfertigen ist, desto wahrscheinlicher ist die DSGVO-Konformität … denn da gibt es so einiges zu unterfertigen.

3. Lade nur Daten in digitale Welten, die unbedingt notwendig sind. Dann wirst du wesentlich leichter über das dünne Eis wandeln … im wahrsten Sinne!

Trotz Allem: die digitale Welt ist nicht nur faszinierend, sondern auch überaus nützlich, als Werkzeug in achtsamen Händen.

Wolfgang Lugmayr – Dipl. Achtsamkeitslehrer, Impulsgeber, Autor, Gaia-Wirkender … mit über 30 Jahren beruflicher Erfahrung in digitalen Welten … als Mensch zwischen 0 und 1. Kontakt: wolfgang@lebensquellen.net

Titelbild des Artikels: KI-generiert